Der Potsdamer Professor für Militärgeschichte, Sönke Neitzel, hat Bundeskanzler Olaf Scholz für seine Haltung im russischen Angriffskrieg kritisiert. Seine Warnung vor einer Eskalation des Krieges in der Ukraine sei „außenpolitisch unklug, ja riskant“.

Gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung erklärte der Professor, dass Scholz das „Bild eines schwachen Westens“ fördert. Und genau das habe dazu beigetragen, dass „Putin den Krieg überhaupt gewagt hat“. Für den Militärhistoriker ist klar, dass das Überleben der Ukraine von den USA abhängig ist. „Wenn sich die Ukraine auf Deutschland und die EU verlassen hätte, wäre sie jetzt russisch. Das muss man schonungslos so aussprechen.“, so Neitzel.

Seiner Einschätzung nach wird der Krieg noch einige Jahre andauern. Der Aufruf von Scholz nach Waffenruhe sei zwar „verständlich, aber Wunschdenken“. Weder Russland noch die Ukraine seien militärisch so geschwächt, dass sie einer Verhandlung zustimmen müssten, um eine Niederlage abzuwenden.

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