Das Ziel der russischen Militärführung könnte erneut die ukrainische Hauptstadt Kiew sein. Im Norden des Landes soll eine weitere Offensive geplant werden, davon gehen Militärexperten mittlerweile aus.
Der russische Präsident Wladimir Putin ist am Anfang des Krieges von einem schnellen Sieg seines Landes ausgegangen. Doch die ukrainischen Streitkräfte eroberten viele Gebiete rasch zurück. Wie der Kyiv Indepentent berichtete, weisen sowohl westliche, ukrainische als auch russische Quellen darauf hin, dass Russland sich auf eine bevorstehende Offensive vorbereitet. Diese soll zeitnah stattfinden, bevor die westlichen Kampfpanzer die Ukraine erreichen.
Russland überschätzt die eigenen Fähigkeiten
Militärexperten des Institute for the Study of War erläuterten in einem Lagebericht vom 29. Januar, dass Russland bei einer erneuten Offensive aber an einem alten Problem scheitern könnte. „Das militärische Versagen Russlands in den Oblasten Kiew, Charkiw und Cherson hat immer wieder gezeigt, dass die russische Militärführung die eigenen Fähigkeiten des russischen Militärs überschätzt“ , zeigt die Analyse des ISW auf.
Das US-Thinktank geht weiterhin davon aus, dass ein kriegsentscheidender Erfolg der russischen Truppen in einer möglichen Offensive äußerst unwahrscheinlich sei. Im Lagebericht heißt es: „Die Ukraine wird sich sehr wahrscheinlich in einer guten Position befinden, um nach dem Höhepunkt der russischen Offensiven vor oder während der Regenzeit im Frühjahr erfolgreiche Gegenoffensiven durchzuführen – immer vorausgesetzt, dass die Ukrainer den russischen Offensiven nicht mit einer Gegenoffensive zuvorkommen.“
Bild: Kremlin.ru, Vladimir Putin at award ceremonies (2022-12-08) 10, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)
