Politik

Razzia gegen Reichsbürger: Polizist in Reutlingen angeschossen

Bei deutschlandweiten Durchsuchungen im Umfeld der Reichsbürger-Bewegung um Prinz Reuß wurde in Reutlingen auf die Polizei geschossen. Die Generalbundesanwaltschaft ermittelt seit vergangenem September gegen eine wachsende Zahl von insgesamt mehr als 150 Beschuldigter.

Wie eine Sprecherin des Generalbundesanwaltes zeit.de mitteilte, wurde ein Beamter bei dem Einsatz verletzt. Die Durchsuchung richtete laut den Angaben jedoch nicht gegen einen Beschuldigten aus dem Ermittlungsverfahren rund um die Putschistengruppe des selbsternannten Heinrich XIII. Prinz Reuß, sondern gegen einen Zeugen. Dieser wird verdächtigt, den Schuss abgegeben zu haben und wurde vorläufig festgenommen. Der Generalbundesanwalt in Karlsruhe stuft den Fall als versuchtes Tötungsdelikt ein. Am Mittwochmorgen liefen die Durchsuchungen in verschiedenen Bundesländern. Nach Informationen von ZEIT ONLINE sind unter den Zeugen, bei denen die Polizisten die Durchsuchungen vornahmen, mindestens ein aktiver Polizeibeamter und ein aktiver Bundeswehrangehöriger.

Politiker äußern sich zur aktuellen Lage

Cem Özdemir sagte auf Twitter: „Der Einsatz in #Reutlingen zeigt: Wir müssen #Reichsbürger konsequent entwaffnen und dürfen die Feinde der Demokratie nicht gewähren lassen. Gute und schnelle Genesung dem verletzten Beamten. Dank an die Einsatzkräfte!“ Auch die Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckhardt von den Grünen meldete sich auf Twitter zu Wort: „#Reichsbürger und andere Rechtsextremisten stellen eine reale Gefahr dar. Für unsere Demokratie und für Leib und Leben. Die Schüsse auf einen Polizisten bei der heutigen Razzia sind einmal mehr Beweis. Gute Besserung an den Verletzten.“

Die Ermittlungen gegen die Reichsbürger-Bewegung werden aufgrund des Verdachts auf Bildung und Unterstützung einer terroristischen Vereinigung geführt. Anderen mutmaßlichen Mitgliedern der Gruppe wird vorgeworfen, mit dem Aufbau militärischer Strukturen begonnen zu haben.

Bild: Pixabay, CC0-Lizenz, via Pexels (Bildgröße verändert)

Vincent Steinmüller

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