Politik

Iran: Mullah-Regime geht brutal gegen neue Demonstrationen vor

Am Dienstag kam es im Land erneut zu Protesten gegen das autoritäre Regime. Die Menschen feierten das bevorstehende Neujahrsfest, die Sicherheitskräfte gingen äußerst hart gegen die Demonstrierenden vor.

Seit sechs Monaten toben im Iran die wahrscheinlich heftigsten Proteste seit Jahren. Auslöser war der Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini Mitte September 2022. Seitdem gehen vor allem Frauen auf die Straße und protestieren gegen die Unterdrückung durch die religiösen Führer des Landes. Aufgrund des bald stattfindenden Neujahrsfestes haben nun Demonstranten zu weiteren Protesten aufgerufen. Wie spiegel.de berichtete, drohten führende Polizeikommandeure mit einem entschlossenen Vorgehen der Sicherheitskräfte, welches nun offenbar auch umgesetzt wurde.

Menschenrechtler sprechen von massiver Gewalt

Die Menschenrechtsorganisation Hengaw berichtete, dass in der kurdischen Stadt Saghes Sicherheitskräfte das Feuer auf Demonstranten eröffnet haben und dabei mehrere Menschen verletzt wurden. In den sozialen Medien machen Videos die Runde, in denen auch in anderen kurdischen Städten Demonstrationen zu sehen sind. Die Teilnehmer der Kundgebungen riefen die mittlerweile bekannten Slogans „Tod dem Diktator“ sowie „Frau, Leben, Freiheit“. Augenzeugen berichteten der Nachrichtenagentur dpa, dass viele Einheiten in der Hauptstadt Teheran stationiert wurden. Bei Zusammenstößen der vorwiegend jungen Demonstrierenden und den Sicherheitskräften des Regimes wurden Böller und Rauchbomben gezündet, im Süden der Hauptstadt soll auch ein Auto explodiert sein.

Bild: Taymaz Valley from Ottawa, Canada, Iran Protests, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons (Keine Änderungen vorgenommen)

Vincent Steinmüller

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