Politik

Kubicki springt Springer-Chef zur Seite: Enthüllung „rechtlich grenzwertig und moralisch problematisch“

Die ZEIT veröffentlichte Kurznachrichten von Wolfgang Döpfner, in denen er sich für die FDP stark macht. Der Vizechef der Partei, der häufig in der BILD-Zeitung zu finden ist, sieht keinen Handlungsbedarf in der Angelegenheit.

„Abgesehen davon, dass ich es für rechtlich grenzwertig und für moralisch problematisch halte, private Nachrichten pressetechnisch zu verwerten, sehe ich keinen Handlungsbedarf in der Causa Döpfner“, sagte Wolfang Kubicki laut tagesspiegel.de gegenüber Table.Media. Des Weiteren gab der FDP-Politiker an, dass die Berichterstattung der ZEIT womöglich „aus Gründen der Schaulust von Interesse“ sei. „Politisch ist sie es nicht.“ Zwei Tage vor der Bundestagswahl 2021 wies der Springer-Chef den damaligen Chefredakteur der BILD-Zeitung, Julian Reichelt, an: „Please Stärke die FDP. Wenn die sehr stark sind können sie in Ampel so autoritär auftreten dass die platzt. Und dann Jamaika funktioniert.“

Döpfner sieht Freiheit der Redaktionen nicht gefährdet

Döpfner wies die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurück. In einer internen Stellungnahme sagte er laut tagesschau.de, dass es sich um „aus dem Zusammenhang gerissene Text- und Gesprächsschnipsel“ handeln würde. Dass er als Konzern-Chef Einfluss auf die Berichterstattung der BILD-Zeitung nehmen würde, weist er zurück. Dies sei als CEO und Miteigentümer sein Job. Für ihn stehe die Freiheit der Redaktionen über alles. Zudem geht aus der Stellungnahme hervor, dass er gerne im Sinne der Meinungsvielfalt und Meinungsfreiheit – gerade auch mit den Chefredakteurinnen und Chefredakteuren, die „alle mündig und selbstbewusst“ seien. Döpfner gibt an, dass er den Werten der FDP sehr nahe steht, doch die behauptete Einflussnahme weist er zurück.

Bild: Olaf Kosinsky, 2020-10-29 Wolfgang Kubicki MdB FDP by OlafKosinsky 0351, CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons (keine Änderungen vorgenommen)

Vincent Steinmüller

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