Experten zufolge baut Russland seine Stellungen an der Front weiter aus, jedoch wird eine effektive Verteidigung als fast unmöglich angesehen, da es an Soldaten und Material mangelt. Das berichtet ZDF.
Satellitenbilder, die unter anderem von dem US-Verteidigungsexperten Brady Africk bei Twitter veröffentlicht wurden, zeigen, dass die russische Armee ihre Stellungen an der Front in der Ukraine weiter ausbaut. Die Bilder zeigen endlose Reihen von „Drachenzähnen“ – höckerförmige Panzersperren aus Beton – sowie kilometerlange Schützengräben und andere Barrieren, die vermutlich auch Landminen umfassen. Einige der Anlagen erstrecken sich in mehreren Verteidigungslinien über eine Breite von bis zu 30 Kilometern von der Front bis ins Landesinnere.
Der finnische Reserveoffizier und OSINT-Spezialist Pasi Paroinen hat analysiert, dass es zweifelhaft ist, ob die Bollwerke die erwartete ukrainische Gegenoffensive dauerhaft aufhalten können. Experten sagen, dass Russland nach den bisherigen Kämpfen vermutlich über viel zu wenig Soldaten und Material verfügt, um seine Front an allen Punkten zu schützen.
Der italienische Militärexperte Thomas Theiner hat anhand eines NATO-Handbuchs kalkuliert, dass für einen ebenbürtigen Kampf insgesamt 54.000 Soldaten benötigt würden, um 30 Kilometer Front zu halten, zusätzlich 36.000 Mann als Reserve für den Fall, dass dem Feind ein Durchbruch gelingt. Außerdem wären 1.500 Panzer, 900 Panzerfäuste, 180 Spike-Panzerabwehr-Lenkwaffen, mindestens 240 Granatwerfer und Munition erforderlich. Theiner schätzt, dass für die gesamte 800 Kilometer lange Front innerhalb der Ukraine insgesamt 1.440.000 Soldaten benötigt würden.
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Bild: Kremlin.ru, Vladimir Putin in Ryazan Oblast (2022-10-20) 06, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)
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