Ein Moskauer Gericht hat den inhaftierten russischen Regierungskritiker Alexej Nawalny wegen Betrugs in besonders großem Umfang schuldig gesprochen. Das meldete die Agentur Interfax heute früh aus der Verhandlung.
Laut Gericht habe sich Nawalny auf dem „Weg der Täuschung und des Missbrauchs von Vertrauen das Vermögen von Fremden“ erschlichen. Richterin Margarita Kotowa verkündete bisher jedoch kein endgültiges Strafmaß. Die Staatsanwaltschaft hatte 13 Jahre Haft gefordert. Nawalnys Anwälte beantragten Freispruch.
Verantworten musste sich Nawalny diesmal wegen angeblicher Veruntreuung von Geldern für seine inzwischen in Russland verbotene Anti-Korruptionsstiftung und wegen Beleidigung einer Richterin in einem früheren Verfahren, welches als politische Inszenierung kritisiert wurde.
Der Regierungskritiker Nawalny verbüßt eine mehrjährige Haftstrafe in einem Straflager rund 100 Kilometer östlich von Moskau. Der neue Prozess war seit Mitte Februar in einem improvisierten Gerichtssaal in der Strafkolonie abgehalten worden. Die russischen Behörden hätten »Angst vor dem, was ich sagen werde«, sagte Nawalny zum Prozessauftakt. Deshalb werde der Prozess hinter verschlossenen Türen in der Strafkolonie abgehalten.
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