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Mutmaßlicher BND-Spion sollte wohl Positionsdaten ukrainischer Waffen weitergeben

Einem Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes wird vorgeworfen, für Russland spioniert zu haben. Dabei geht es wohl auch um militärische Daten im Ukrainekrieg, wie jetzt bekannt wurde.

Der russische Geheimdienst FSB soll versucht haben, über den BND-Mitarbeiter Carsten L. Positionsdaten von Artillerie- und Flugabwehrstellungen der ukrainischen Armee zu beschaffen. Das berichtet der SPIEGEL. Carsten L. sitzt mittlerweile wegen des Verdachts auf Landesverrat in Untersuchungshaft – zusammen mit dem Mittelsmann Arthur E.

Über diesen soll der russische Geheimdienst Carsten L. unter anderem beauftragt haben, möglichst exakte GPS-Daten von gelieferten US-amerikanischen Mehrfachraketenwerfern und dem deutschen Luftabwehrsystem Iris-T zu übermitteln, die die Ukraine einsetzt. Dem SPIEGEL-Bericht zufolge glauben mit dem Fall vertraute Personen aber eher nicht, dass solche Daten auch tatsächlich weitergegeben wurden.

Ermittler finden bei Carsten L. sechsstellige Bargeldsumme

Der mutmaßliche Komplize und Mittelsmann Arthur E. soll geheimes Material des BND an den russischen Geheimdienst weitergegeben haben, das Carsten L. bei seinem Arbeitgeber beschafft hatte. Nach Angaben von Ermittlern bekam Carsten L. für die Informationen wohl eine hohe Geldsumme. Dem SPIEGEL zufolge fanden die Ermittler in einem Schließfach von Carsten L. eine sechsstellige Bargeldsumme. Diese soll L. von Arthur E. erhalten haben. E. ist ein deutscher Geschäftsmann mit russischen Wurzeln.

Rechte Gesinnung war bekannt

Der BND-Mitarbeiter Carsten L. war kurz vor Weihnachten festgenommen worden. Zuvor hatte ein westlicher Geheimdienst den BND auf ein mögliches Leck hingewiesen. Unter Kollegen war L. wegen seiner rechtsradikalen Ansichten bekannt. Das soll auch bei einer Sicherheitsüberprüfung beim BND zu Tage getreten sein. Dem wurde allerdings nicht weiter nachgegangen – zuletzt war L. sogar noch befördert worden. Wegen des Falls will der deutsche Auslandsnachrichtendienst jetzt seine Sicherheitsvorkehrungen überprüfen.

Bild: Carlo von Reyher, Text-Bundesnachrichtendienst-am-Tor, CC-BY-SA-4.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße verändert)

Gregor-José Moser

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