Trotz des von Bundeskanzler Olaf Scholz zur Verfügung gestellten Sondervermögens in Höhe von 100 Milliarden Euro ist die Bundeswehr weiterhin Sorgenkind der Regierung. Die Reserve des deutschen Militärs befindet sich offenbar in einem desolaten Zustand.
Verbandspräsident Patrick Sensburg sagte zur Stuttgarter Zeitung: „Sie ist eine Truppe, die noch weitgehend auf dem Papier existiert. Eine funktionierende Reserve ist Teil einer wirksamen Abschreckung, derzeit vor allem gegen Russland. Doch so wie die Reserve aktuell konzipiert ist, kann sie all das nicht leisten.“ Sensburg forderte „eine umfassende Neuausrichtung“ sowie bessere Ausrüstung für die Reservetruppen der Bundeswehr. Zudem empfahl der Verbandspräsident mehr Verbindlichkeit für den Dienst: „Bislang können Reservisten selbst entscheiden, ob sie üben oder nicht. Meiner Meinung nach sollten sie verpflichtet sein, mindestens alle zwei Jahre für 14 Tage zu üben. Für diese Zeit müssen die Reservisten auch vom Arbeitgeber freigestellt werden.“
Die Grünen sehen den Vorstoß Sensburgs als problematisch an. Die Sicherheitsexpertin der Partei, Sara Nanni, sagte zum Redaktionsnetzwerk Deutschland, dass sie von dieser Pflicht nichts halte. „Das Problem ist nämlich nicht, dass Reservistinnen und Reservisten nicht üben wollen. Das Problem sind die Kapazitäten und die Rahmenbedingungen. Die müssen wir so verändern, dass sie Übungen in ihren Alltag integrieren können. Das kostet auch Geld“, so die Grünen-Politikerin. Laut eigenen Angaben hat der Reservistenverband mehr als 115.000 Mitglieder. Sensburg, der für die CDU im deutschen Bundestag saß, steht seit 2019 an der Spitze der wichtigsten Interessenvertretung aktiver und ehemaliger Soldaten.
Bild: Julian Herzog, Mercedes-Benz 250 GD Wolf German Armed Forces ILA Berlin 2016, CC-BY-4.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße verändert)
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