Seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine hat die Regierung im Kreml die Paramilitarisierung von Gruppen aus den regulären Streitkräften beschleunigt. Dies berichtete das britische Verteidigungsministerium auf Twitter. Die Loslösung solcher Einheiten ist bereits in den letzten 20 Jahren zu einer gängigen Praxis geworden.
Vor allem auf der von Russland besetzten ukrainischen Halbinsel Krim sind paramilitärische Einheiten der russischen Streitkräfte besonders stark vertreten. Sergej Aksjonow, der Gouverneur der annektierten Krim, war laut dem britischen Verteidigungsministerium maßgeblich an der Gründung von mehreren lokalen Einheiten beteiligt, die sich häufig auf die Traditionen der Kosaken berufen. Die meisten dieser Einheiten haben einen halboffiziellen Status als Reserveeinheiten der regulären Armee erhalten. Bereits Ende März berichteten mehrere Medien, darunter der Münchner Merkur, dass sich Aksjonow eine eigene Söldnertruppe hält. Dieser wird eine enge Verbindung zur Wagner-Gruppe nachgesagt.
Das britische Verteidigungsministerium nimmt an, dass Aksjonow immer mehr daran interessiert ist, sein patriotisches Image durch die Rekrutierung von Kämpfern aufzupolieren. Darüber hinaus zeigt er sich besorgt über die Fähigkeit der regulären Armee, die Halbinsel zu verteidigen. Grund dafür ist, dass der Hauptteil des 22. Armeekorps derzeit außerhalb der Krim stationiert ist und schwere Verluste erlitten hat. Die Krim wurde im Frühjahr 2014 von Russland annektiert und steht seitdem unter russischer Vorherrschaft. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine im Februar vergangenen Jahres veröffentlicht das britische Verteidigungsministerium täglich seinen Bericht zur Einschätzung der Lage in der Ukraine und Russland.
Bild: Kremlin.ru, Vladimir Putin and Sergey Aksyonov, 13 August 2014-1, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)
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