Ukraine-Konflikt

Britisches Verteidigungsministerium: So verschweigt Russland das Versagen seiner Soldaten

Im heutigen Bericht des britischen Verteidigungsministeriums zur Lage in der Ukraine (03.04.2023) geht es um eine Informations-Kampagne, die unter anderem über das russische Staatsfernsehen verbreitet wird. Konkret heißt es über Twitter aus London:

„Das russische Verteidigungsministerium führt wahrscheinlich eine gezielte Informationskampagne durch, um den Ruf einer Brigade wiederherzustellen, die zum Synonym für die jüngsten russischen Misserfolge in der Ukraine geworden ist. Im März 2023 wurden die Aktivitäten der 155. Marine-Infanterie-Brigade durch einige der umfangreichsten russischen Heimkamera-Kampfaufnahmen, die bisher veröffentlicht wurden, sowie durch einen Fernsehbesuch eines prominenten russischen Fernsehmoderators, Wladimir Solowjow, beleuchtet.“

Und weiter: „Es gab auch öffentliche Verlautbarungen, dass die Formation in ‚guter Stimmung‘ und ‚fest entschlossen ist, die gesetzten Ziele zu erreichen‘ sowie Bilder, die zeigen, wie die 155. Mit modifizierten Panzern umgerüstet wird.“

Nach Ansicht des britischen Verteidigungsministeriums ist das aber reine Propaganda: „In Wirklichkeit wurde die 155. In den letzten sechs Monaten wahrscheinlich zweimal auf den Status ‚kampfunfähig‘ zurückgestuft, weil sie an taktisch unzulänglichen Frontangriffen in der Nähe von Vuhledar im Gebiet Donezk beteiligt war.“

Das britische Verteidigungsministerium konkludiert: „Die Bemühungen des Verteidigungsministeriums das Image der Brigade wieder aufzupolieren, spiegeln wahrscheinlich die Besorgnis über die Art und Weise wider, in der ihr Versagen zunehmend mit führenden russischen Militärs in Verbindung gebracht wird.“

In Moskau bewertet man die Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums als Propaganda. 

Bild: Kremlin.ru, Putin Christmas greetings (2023) 05, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)

Vincent Steinmüller

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