Ukraine-Konflikt

IOC-Entscheid: Faeser nennt Wiederzulassung von russischen und belarussischen Athleten „Schlag ins Gesicht“

Das Internationale Olympische Komitee hat am Dienstag beschlossen, Sportlerinnen und Sportler aus Russland und Belarus mit Einschränkungen wieder für die Olympischen Spiele zulassen zu wollen. Aus Sport- und Politikerkreisen muss sich der Präsident des IOC, Thomas Bach, heftige Kritik anhören.

Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser gab in einer Mitteilung an, dass sie die Entscheidung angesichts des andauernden Angriffskrieges gegen die Ukraine für einen „Schlag ins Gesicht der ukrainischen Sportlerinnen und Sportler“ hält. Die SPD-Politikerin betonte: „Es gibt keinerlei Grund für eine Rückkehr Russlands in den Weltsport.“ Faeser ist als Innenministerin auch für die Sportwelt Deutschlands verantwortlich. „Olympische Spiele finden nicht im luftleeren Raum statt. Wer den Kriegstreiber Russland internationale Wettbewerbe für seine Propaganda nutzen lässt, der schadet der olympischen Idee von Frieden und Völkerverständigung“, so zitierte die Süddeutsche Zeitung Faeser.

Sprecher des Deutschen Behindertensportverbandes kritisiert Entscheidung

Der sportpolitische Sprecher der CDU/CSU Stephan Mayer sagte: „Es gibt hier nicht den neutralen Athleten, den sich das IOC offenbar vorstellt. Dies wird die Reaktion der Ukraine zeigen, die aller Voraussicht nach in einem Boykott der Spiele in Paris mündet.“ Der Sprecher des Deutschen Behindertensportverbandes Friedhelm Julius Beucher gab gegenüber der Deutschen Presse Agentur an, dass dies für ihn „die Abkehr von den Friedensbotschaften“ sei, „die der Sport eigentlich aussenden soll.“ Des Weitern sagte Beucher laut süddeutsche.de: „Es ist für mich in Anbetracht des mörderischen Vorgehens Russlands eine Sache von Anstand und Ehrlichkeit, keine wie auch immer geartete Eingangstüre zu öffnen. Wir sind schon in Sachen Doping lange genug von Russland belogen worden.“

Bild: Olaf Kosinsky, 2019-01-18 Konstituierende Sitzung Hessischer Landtag SPD Faeser 3866, CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons (keine Änderungen vorgenommen)

Magdalena Schwaiger

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