Ukraine-Konflikt

Melnyk fordert mehr Tempo in puncto Kampfjets

Der stellvertretende Außenminister der Ukraine Andrij Melnyk fordert von Deutschland eine rasche Entscheidung in puncto Kampfjets. Er geht davon aus, dass die Bundesrepublik liefern wird. 

„Ein paar Worte zur Absurdität der deutschen Debatte. Die ukrainische Luftwaffe braucht dringend deutsche Kampfjets“, fordert Melnyk via Twitter und verweist auf Tornados und Eurofighter. Er kritisiert die langsame Entscheidungsfindung in Berlin und bezeichnet die Diskussionen um Leopard-Panzerlieferungen an die Ukraine als „elf Monate Leopard-Geburtswehen.“

Ähnlich äußert er sich bei Hart aber Fair im ARD-Abendprogramm. „Auch deutsche Experten sagen, Deutschland wird die Kampfjets liefern, das ist nur eine Frage der Zeit.“ Je länger die Debatte jedoch dauere, desto schwieriger werde es für die Ukraine, die von Russland besetzten Gebiete zu befreien. „Wir hoffen, dass die Deutschen, dass die Bundesregierung keine roten Linien jetzt zieht (…), sondern darauf eingeht, was für uns wichtig ist.“

„Manifest für Frieden“

Anders sehen das Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht und die Journalistin Alice Schwarzer. In einem Schreiben mit dem Titel Manifest für Frieden plädieren sie für Verhandlungen. „Verhandeln heißt nicht kapitulieren“, heißt es in dem Schreiben. „Verhandeln heißt, Kompromisse machen, auf beiden Seiten. Mit dem Ziel, weitere Hunderttausende Tote und Schlimmeres zu verhindern.“

Über Twitter schreibt Wagenknecht: „Alice Schwarzer und ich haben ein ‚Manifest‘ für den Frieden verfasst. Für Verhandlungen statt Panzer. Ab heute kann sich jede*r anschließen (…). Für den 25. Februar, 14 Uhr, laden wir zu einer Kundgebung am Brandenburger Tor ein.“

„Blocksberg im Harz wäre geeigneterer Treffpunkt“

Melnyk reagiert scharf: „Da bin ich gespannt, wie viele Ukraine Hasser*innen zu dieser Walpurgisnacht erscheinen. Der Blocksberg im Harz wäre ein viel geeigneterer Treffpunkt. Schwefeldunst und Schierlingsdüfte.“ Dazu postet er das Bild einer Hexe und einer Katze, die schemenhaft auf einem Besen vor dem Vollmond fliegen.

Kritik kommt auch von Franziska Brandmann, Bundesvorsitzende der Jungen Liberalen. „‘Dass endlich Schluss sein muss mit dem Sterben und der Zerstörung in der Ukraine‘ – dann schreiben Sie endlich einen offenen Brief an den Aggressor Putin und fordern ihn dazu auf, diesen ANGRIFFSKRIEG zu stoppen. Diesen Brief suche ich aber wohl vergebens, was?“ Sie konkludiert: „Heuchlerisch.“

Bild: Sandro Halank, 2022-09-05 hart aber fair by Sandro Halank–001, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)

Vincent Steinmüller

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