Ukraine-Konflikt

Britisches Verteidigungsministerium: Russische Soldaten müssen mit Spaten kämpfen

Wie das US-amerikanische Magazin Forbes berichtet, soll Russland massive Probleme bei der Material- und Ausrüstungsbeschaffung haben. Laut dem US-Magazin soll die Krise so weit gehen, dass russische Soldaten auf alte Schiffsgeschütze auf Panzern zurückgreifen müssten. 

Konkret ist die Rede von einem „verzweifelten Russland“. Man würde Truppentransporter des Typs MT-LB mit 80 Jahre alten Geschütztürmen ausstatten. Ursprünglich dienten sie Patrouillenbooten. Man verweist auf ukrainische Soldaten, die ein solch umgerüstetes Fahrzeug mit einem 2M-7-Geschütz und zwei 14,5-Millimeter-Maschinengewehren erstmals Anfang Februar entdeckt haben wollen. Als Fundort wird die Stadt Wuhdelar in der ostukrainischen Region Donezk genannt. 

Die Forbes konkludiert: Da Russland im ersten Jahr des großflächigen Angriffskrieges gegen die Ukraine „mehr als 9.000 Panzer, Kampffahrzeuge, Lastwagen und Haubitzen verloren“ habe, würden Moskau die modernen gepanzerten Fahrzeuge zur Neige gehen. Gleichzeitig könne man nicht schnell genug für Nachschub sorgen. 

Russische Soldaten sollen mit Spaten kämpfen

Im täglichen Lagebericht des britischen Verteidigungsministeriums klingen ähnliche Töne an. Man verweist auf russische Reservisten. Demnach hätten sie den Befehl erhalten, nur mit „Schusswaffen und Schaufeln“ einen ukrainischen Stützpunkt anzugreifen. Nach Angaben Londons würden sich um die gängigen Feldspate des Typs MPL-50 der russischen Streitkräfte, die eigentlich ein Schanzwerkzeug ist, ein Mythos ranken. Seit 1869 sei sie kaum verändert worden. Die fortgesetzte Verwendung als Kriegswaffe unterstreiche die brutale und technisch wenig anspruchsvolle Kampfführung der Russen. 

Diese Berichte würden darauf hindeuten, dass Russland immer mehr auf Nahkämpfe setze. Als möglichen Grund nennt das britische Verteidigungsministerium Munitionsknappheit und die gleichzeitige Fortsetzung von Offensivaktionen. 

Kremlin.ru, Vladimir Putin meeting with government ministers, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)

Vincent Steinmüller

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