Ukraine-Konflikt

Britisches Verteidigungsministerium: Russland kommt kaum voran

Russische Truppen kommen bei ihren neuen Angriffen kaum voran, so das Fazit des täglichen Berichtes des britischen Verteidigungsministeriums. Über Twitter heißt es:

„Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Russland seit Januar 2023 versucht hat, erneut größere Offensivoperationen in der Ukraine zu starten. Das operative Ziel Russlands ist mit ziemlicher Sicherheit die Einnahme der verbleibenden ukrainisch kontrollierten Teile der Oblast Donezk.“ Nur wenige hundert Meter könnten die russischen Streitkräfte pro Woche an Gebiet gewinnen, so die Einschätzung aus London. Als Gründe werden fehlende Munition und eingeschränkte Manövrierfähigkeiten genannt. Dennoch sei es wahrscheinlich, dass die russische Führung weiterhin auf weitreichende Fortschritte pocht. Das britische Verteidigungsministerium geht aber nicht davon aus, dass Russland in den nächsten Wochen die Kräfte aufbauen kann, um den Krieg entscheidend zu beeinflussen. 

Melnyk fordert Kampfjets

Besonders heftig gestalten sich aktuell die Kämpfe in der ukrainischen Stadt Bachmut (Oblast Donezk). „Wir stellen uns ihnen entgegen“, so der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nach Angaben von tagesschau.de in seiner täglichen Videoansprache. Die Besatzer würden versuchen die Stadt zu umzingeln und die Verteidigungslinien zu durchbrechen, so Selenskyj. „Und ich bin jedem Soldaten dankbar, der sich mit seiner Entschlossenheit für den Widerstand einsetzt.“

In puncto Waffenlieferungen macht der ukrainische Vizeaußenminister Andrij Melnyk im ZDF-Morgenmagazin Druck. „Die Ukraine braucht auch Kampfjets“, so Melnyk. Er begründet die Forderung damit, dass Russland immer weiter mobilisiere und neues Gerät ins Kriegsgebiet liefern würde. „Wir müssen uns die Dimensionen dieses Krieges vor Augen führen.“ Der Krieg sei nicht nur auf dem Schlachtfeld zu gewinnen, sondern auch in der Luft und durch die Marine. Zudem warf Melnyk Russland vor, keine Bereitschaft für Friedensgespräche zu zeigen. 

Bild: Kremlin.ru, Vladimir Putin (2022-12-16), CC BY 4.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)

Vincent Steinmüller

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