Schon vor einigen Tagen warnte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vor einer neuen russischen Offensive. Hintergrund ist der näher rückende Jahrestag des großflächigen russischen Einmarsches in die Ukraine am 24. Februar.
Selenskyj spricht von einer „symbolhaften Aktion“ der Besatzer. Der ukrainische Präsident will zahlreiche Berichte und Hinweise darauf haben. „Wir stellen fest, dass der Druck auf verschiedene Frontbereiche und auch im Informationsbereich zugenommen hat“, wird Selenskyj von merkur.de zitiert.
Das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) hält einen derartigen Schritt zum 24. Februar dieses Jahres grundsätzlich für möglich, berichtet tagesschau.de. Dabei sei das Zeitfenster für eine erfolgreiche russische Offensive begrenzt, schreibt das ISW unter Berufung auf russische Militärblogger. Es ginge aus russischer Sicht darum, eine Offensive zu starten, bevor die westlichen Waffenlieferungen in der Ukraine eintreffen. Ein weiterer Faktor sei das Wetter. Schlammige Böden in Folge von Tau könnten das schnelle Vorankommen erschweren und so Offensivbewegungen einschränken. Auch eine russische Offensive binnen zehn Tagen sei denkbar, so das ISW unter Berufung auf Angaben der Financial Times.
„Wir brauchen Kampfjets“
Über Twitter wirbt der Vizeaußenminister der Ukraine, Andrij Melnyk, für weitere Waffenlieferungen. „Wir brauchen Kampfjets. Wir brauchen Kriegsschiffe. Wir brauchen U-Boote. Weil wir in Frieden leben wollen! Russland kann nur durch weitere Niederlagen zum Verhandlungstisch gezwungen werden und seine Truppen zurückziehen“, macht Melnyk seinen Standpunkt klar. Dazu hängt er ein Foto und einen Link zu einem Gespräch mit dem ZDF-Morgenmagazin an. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte bereits Ende Januar die Lieferung von Kampfjets abgelehnt. Er warnte vergangenen Sonntag bei seinem Besuch in Chile vor einem „Überbietungswettbewerb“.
Bild: Kremlin.ru, Vladimir Putin at the site Donguzskij (2015-09-19), CC BY 4.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)
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