Ukraine-Konflikt

EU-Staat will umstrittene Streumunition an Ukraine liefern

Der Westen hat den Kampfpanzer-Lieferungen an die Ukraine zugestimmt. Ein EU-Staat will jetzt auch umstrittene Streumunition zur Verfügung stellen.

Wie n-tv berichtet, bleibt das Land vorerst geheim. Allerdings müsste Deutschland der Streumunitions-Lieferung zustimmen. In Washington erklärte ein offizieller Vertreter des Landes, dass sie die umstrittene Munition an Kiew liefern wollen. Demnach sei die Lieferung bereits beschlossen und lediglich die Zustimmung Deutschlands wegen dessen Produktionsbeteiligung stehe noch aus. Der Vertreter räumte jedoch ein, dass eine solche Entscheidung seitens der Bundesregierung höchstwahrscheinlich noch Zeit bräuchte. Den Namen des Landes will der Vertreter nicht nennen. Er betonte lediglich, dass Streumunition inzwischen technisch weiterentwickelt worden sei „und der Kollateralschaden nicht mehr so groß“ sei wie beispielsweise in den 1940er und 1950er Jahren. Darüber hinaus fügte der Vertreter des europäischen Landes hinzu, dass weder die Ukraine noch Russland zu den rund 110 Unterzeichnerstaaten einer internationalen Konvention gehören, mit der, der Einsatz, der Transport, die Produktion und die Lagerung von Streumunition verboten wurde.

Aus Kiew kommen weitere Waffenforderungen

Nach der Kampfpanzer-Zusage seitens Deutschlands und der USA, forderte der ukrainische Präsident in seiner abendlichen Videobotschaft weitere Waffensysteme aus dem Westen. „Je mehr Unterstützung unsere Helden an der Front von der Welt erhalten, desto schneller wird die russische Aggression beendet“, betonte Selenskyj laut n-tv. Wichtig sei auch die „Lieferung von Langstreckenraketen“. Darüber hinaus müssen die Verbündeten von Kiew die „Zusammenarbeit bei der Artillerie ausweiten“ und der „Entsendung von Kampfflugzeugen“ zustimmen.

Zudem dankte der ukrainische Staatschef dem Bundeskanzler Olaf Scholz und dem US-Präsidenten Joe Biden für die Kampfpanzer-Zusagen. Diese sollen rasch und in großer Menge geliefert werden. Nach langem Zögern hatten Deutschland und die USA am vergangenen Mittwoch die Lieferung von schweren Kampfpanzern vom Typ „Leopard 2“ zugesagt. Diese sollen es der Ukraine ermöglichen, ihre Gebiete mittels einer Großoffensive von den russischen Besatzern zu befreien.

In den ARD-Tagesthemen meldet sich auch der Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius zu Wort und verteidigt die Lieferung deutscher Leopard-Panzer an die Ukraine und bezeichnet sie als „alternativlos“. Die Ukraine muss unterstützt werden, um den Kampf gegen Russland führen zu können, erklärt Pistorius. Für ihn sei es eine Erleichterung, dass nun diese Entscheidung getroffen worden ist.

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Bild: President.gov.ua, Участь Президента України у засіданні РНБО 19, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)

Vincent Steinmüller

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