Ukraine-Konflikt

Krieg in der Ukraine: Melnyk will deutsches U-Boot fürs Schwarze Meer

Der ukrainische Vize-Außenminister Andrij Melnyk meldet sich in der Debatte um Waffenlieferungen in die Ukraine mit einem neuen, und seiner Ansicht nach „kreativen“ Vorschlag zurück und schlägt vor, der Ukraine ein deutsches U-Boot zu schicken.

Um Russlands Flotte aus dem Schwarzen Meer zu vertreiben, schlägt Melnyk vor, Deutschland soll ein U-Boot schicken.

Auf Twitter schrieb Melnyk: „Ich habe eine weitere kreative Idee. Deutschland (ThyssenKrupp) stellt eines der besten U-Boote der Welt her, die HDW-Klasse 212A. Die Bundeswehr hat 6 solcher U-Boote. Warum schickt man nicht eines in die Ukraine? Dann werden wir russische Flotte aus dem Schwarzen Meer vertreiben.“

Kritik für jüngste Forderung

Für seine jüngste Forderung gab es auf Twitter schnell viel Kritik. Die meisten Twitter-Nutzer hielten Melnyks Idee ohnehin für nicht umsetzbar. Wie soll das U-Boot durch den Bosporus, fragte ein Nutzer. „Auf dem Landweg. Null problemo“, antwortete Melnyk schnell. Der logistische Aufwand dafür erschien einem Nutzer zu groß. „Lassen Sie uns gemeinsam erstmal die Panzerlogistik auf die Kette kriegen und zusehen, dass Ihre Brücken die über 60 Tonnen aushalten“, schlug der Nutzer vor.

Rückhalt für Melnyks Idee

Etwas Rückhalt für Melnyks Idee gab es dann auch. Und zwar von einem ehemaligen Offizier auf einem U-Boot der USA. John Mues schrieb auf Twitter: „Als ehemaliger Atom-U-Boot-Offizier, der auch viel Zeit auf Diesel-U-Booten verbracht hat, halte ich es für eine brillante Idee. Als ehemaliger NATO-Übungsleiter kann ich bestätigen, dass kein Mittel besser stört als ein U-Boot. Ich würde mir auch Schwedens AIP oder sogar Ula-U-Boote ansehen.“

Allerdings um eine U-Boot-Besatzung von Grund auf zu trainieren, braucht es Zeit. Wie ein Nutzer schrieb, ist hier von Jahren die Rede. Wie John Mues schreibt, ließe sich diese Zeit mit motivierten, wissenschaftlich denkenden Rekruten durchaus auf 6 bis 12 Monate verkürzen.

Deutschland: Keine Kampfflugzeuge in die Ukraine

Kurz nach der Ankündigung Deutschlands, Leopard-2-Panzer in die Ukraine zu schicken, forderte Melnyk der Ukraine Kampfjets zu schicken. Von Boris Pistorius gab es ein klares Nein. In der Süddeutschen Zeitung schloss der neue deutsche Verteidigungsminister eine Lieferung von Kampfjets aus: „Kampfflugzeuge sind viel komplexere Systeme als Kampfpanzer und haben eine ganz andere Reichweite und Feuerkraft. Da würden wir uns in Dimensionen vorwagen, vor denen ich aktuell sehr warnen würde.“

Weitere Nachrichten:

Bild: Bundeswehr-Fotos, Uboot-Klasse 211 A, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons, (keine Änderungen vorgenommen)

Vincent Steinmüller

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