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Frust in der Ukraine nach Ramstein: Darum ist Leopard 2 so begehrt

Deutschland ist weiterhin nicht bereit, Leopard-2-Panzer an die Ukraine zu liefern – trotz des immer größeren werdenden internationalen Drucks.

Auch das Treffen der Ukraine-Unterstützer unter der US-Führung in Ramstein am Donnerstag brachte keine Änderung in der Frage und sorgte für Frust in der Ukraine.

Frust in der Ukraine nach Ramstein

„Was soll man noch bitte schön prüfen, Herr Pistorius?“, twitterte der stellvertretende ukrainische Außenminister Andrij Melnyk nach der Konferenz in Ramstein. Deutschland müsse endlich eine Entscheidung über die Lieferung von Leopard-Panzern treffen, ließ Melnyk bei ZDFheute live ausrichten.

Der neue deutsche Verteidigungsminister Pistorius hatte nach der Konferenz in Ramstein angekündigt, prüfen zu wollen, wie viele Leopard-Panzer derzeit verfügbar seien.

„Wir reden hier über einen technisch hochwertigen und für Offensivaktionen geeigneten Panzer, und man muss sich schon sorgfältig überlegen, unter welchen Bedingungen man die liefern kann und mit wem man das abstimmt“, sagte Boris Pistorius im ARD-Morgenmagazin.

Was macht den deutschen Kampfpanzer so wertvoll für die Ukraine?

10 Meter lang, 60 Tonnen schwer, schnell und wendig, mit einer mächtigen Kanone ausgestattet, die bei voller Fahrt auf Ziele bis zu 5000 Metern Entfernung schießen kann, das ist das Objekt der Begierde Kiews.

Nach Ansicht der Experten kann der Leopard 2 in ausreichender Zahl, die Ukraine bei der Rückeroberung besetzter Gebiete entscheidend unterstützen.

Der Leopard 2 ist im Vergleich zum amerikanischen Abrams und dem britischen Challenger 2 leichter, wendiger und verbraucht weniger Kraftstoff. Der Abrams gilt laut dem US-Verteidigungsministerium als zu kompliziert und anspruchsvoll in der Wartung. Der britische Challenger 2 ist in zu geringer Stückzahl verfügbar. Leopard 2 hingegen ist großer Stückzahl vorhanden. NATO-Mitglieder verfügen üben eine große Zahl der Kampfpanzer. Allein Polen etwa verfügt über 247 Leopard-2-Panzer.  

Munition als Vorteil für Leopard 2

Was den Leopard 2 so interessant für Kiew macht, ist laut US-Militärexperte Andy Milburn, dass der deutsche Panzer standardisierte, 120 mm NATO-Munition verwendet. Diese ist zur Genüge vorhanden. Anders sieht es aus bei den Panzern der russischen Bauweise. Der Vorrat an der 125 mm-Munition geht immer weiter zurück.

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Bild: Strong Europe Tank Challenge 2018 (28898155368), 7th Army Training Command from Grafenwoehr, Germany, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons, (keine Änderungen vorgenommen)

Vincent Steinmüller

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