Ukraine-Konflikt

Waffenhilfe für Ukraine: Deutschland verweigert Leopard-Panzer, andere springen ein

Das dritte Treffen der Ukraine-Unterstützer auf dem US-Luftwaffenstützpunkt der USA in Ramstein wird überschattet von der Weigerung Deutschlands, der Ukraine die gewünschten Leopard-Kampfpanzer zu liefern – obwohl die Zeit drängt.

Die Erwartungen an die Konferenz waren im Vorfeld hoch. Westliche Beobachter erwarten im Frühjahr 2023 eine russische Großoffensive. Dennoch wird in Ramstein ein umfangreiches Paket für die Verteidigung der Ukraine geschnürt. Der Gastgeber der Konferenz, US-Verteidigungsminister Lloyd Austin, sagte nach Abschluss des Treffens, mehrere Länder hätten andere Waffensysteme zugesagt. Auch Deutschland beteiligt sich.        

Wer liefert was?

USA:

Die USA haben in Ramstein neue Waffenlieferungen im Umfang von 2,5 Milliarden Dollar an die Ukraine zugesagt. Das jüngste Hilfspaket enthält laut Angaben des US-Verteidigungsministeriums 59 Panzer vom Typ Bradley, 90 gepanzerte Fahrzeuge vom Typ Stryker, Luftabwehrsysteme vom Typ Avenger sowie tausende Schuss Munition.

Deutschland:

Bereits Anfang Januar hatte Deutschland zugesagt, 40 Marder-Schützenpanzer und ein Patriot-Luftabwehrsystem liefern zu wollen. Laut Verteidigungsminister Pistorius sollen nun bis Februar sieben weitere Gepard-Flak-Panzer und in den kommenden Wochen weitere Lenkflugkörper für das Luftverteidigungssystem Iris-T SLM geliefert werden.

Großbritannien:

Großbritannien will laut Verteidigungsminister Ben Wallace 600 Raketen vom Typ Brimstone für den Einsatz gegen gepanzerte Fahrzeuge und Panzer an die Ukraine senden.

Frankreich:

Paris versprach leichte Kampfpanzer vom Typ AMX-10 RC. Offen ist allerdings, wann und wie viele Fahrzeuge geliefert werden sollen.

Kanada:

Kanada will der Ukraine 200 gepanzerte Truppentransporter zur Verfügung stellen. Das hatte Kanada allerdings schon im November 2022 zugesagt.

Schweden:

Schweden will das Artilleriesystem Archer, 50 Schützenpanzer vom Typ CV 90 und NLAW-Panzerabwehrwaffen schicken. Offen ist allerdings, wie viele Archer-Haubitzensysteme in die Ukraine geschickt werden sollen.

Niederlande:

Niederlande wollen sich nach eigenen Angaben mit zwei Patriot-Raketenwerfern und Munition an einem deutsch-amerikanischen Projekt zur Lieferung von Patriot-Flugabwehrsystemen an die Ukraine beteiligen. Außerdem wollen die Niederlande die Ausbildung der ukrainischen Soldaten an tschechischen Flak-Fahrzeugen übernehmen.

Dänemark:

Dänemark will 19 französische Caesar-Haubitzen schicken. Offen ist noch, wann die Haubitzen geliefert sollen, da erst nur einige wenige Systeme nach Dänemark geliefert wurden.

Finnland:

Finnland will die Ukraine mit weiterer Militärhilfe im Wert von 400 Millionen Euro unterstützen. Damit soll nach finnischen Angaben vor allem schwere Artillerie und Munition finanziert werden.

Estland:

Estland unterstützt die Ukraine mit weiteren Rüstungsgütern im Wert von 113 Millionen Euro. Vor allem Panzerabwehrwaffen und Munition sollen mit der finanziellen Unterstützung finanziert werden.

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Bild: Heidestrum 2015 (18565195776), 7th Army, Training Command from Grafenwoehr, Germany, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons, (keine Änderungen vorgenommen)

Vincent Steinmüller

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