Ukraine-Konflikt

Nach beschlossenen Panzerlieferungen: USA schließen Kampfjets für die Ukraine nicht aus

Deutschland hat der Lieferung von 14 Leoprad-2 Kampfpanzern an die Ukraine zugestimmt. Anderen Staaten, wie beispielsweise Polen, gestattet man, die Panzer aus deutscher Produktion ebenfalls an die Ukraine zu liefern. 

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj begrüßt die Entscheidung einer internationalen Panzerkoalition für sein Land. „Ich danke allen unseren Verbündeten für ihre Bereitschaft, uns moderne und dringend benötigte Panzer zur Verfügung zu stellen“, so Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. „Die Art und Weise, wie wir alle zusammenarbeiten, um die Freiheit zu stärken, die Ukraine und Europa zu schützen, ist eine historische Leistung der führenden Politiker, die jetzt am Werk sind.“

Gleichzeitig seien Fortschritte in anderen militärischen Fragen nötig. Selenskyj bittet um Kampfflugzeuge, mehr Artillerie und Langstreckenraketen.

Im US-amerikanischen Fernsehsender MSNBC, kommentiert Jon Finer, der stellvertretende Nationale Sicherheitsberater des US-Präsidenten Joe Biden, dass man kein bestimmtes Waffensystem ausgeschlossen habe. „Wir werden das sehr sorgfältig diskutieren“, verspricht er. „Wir müssen Anfragen von Fall zu Fall untersuchen und alle Türen offenlassen“, heißt es vom Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses der französischen Nationalversammlung, Thomas Gassilloud. 

Zurückhaltung bei Strack-Zimmermann

Für Diskussionen sorgt das Thema auch im deutschen Fernsehen bei Maybrit Illner. Der aus London zugeschaltete Ben Hodges, Generalleutnant a.D. der U.S. Army, schließt einen solchen Schritt ebenfalls nicht aus. Wenn das Ziel sei, dass die Ukraine diesen Krieg gewinnt, dann müsse man „alles liefern“, um dieses Ziel zu erreichen – auch Kampfjets und Langstreckenpräzisionswaffen – „damit die Krim nicht mehr haltbar ist, damit die Russen dort nicht mehr bleiben können.“

Das allerdings geht der Vorsitzenden des deutschen Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), zu weit. „Ich sehe keine deutschen Kampfjets über der Ukraine, an der Stelle bin ich äußerst zurückhaltend“, bezieht sie klar Stellung.

Auch der Spiegel-Reporter Matthias Gebauer, ebenfalls Gast bei Maybrit Illner, hält einen solchen Schritt für unwahrscheinlich. „Am Rand der Münchner Sicherheitskonferenz ist schon ein nächstes Ramstein-Treffen vorbereitet, aber da reden wir, glaube ich, dann über die nächsten Pakete an Panzern.“

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Bild: President.gov.ua, Участь Президента України у засіданні РНБО 19, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)

Vincent Steinmüller

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