Ukraine-Konflikt

„Russland ist die größte anti-europäische Kraft“: Selenskij spricht zu Staatschefs der EU

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij hat am heutigen Donnerstag in Brüssel eine Rede vor den EU-Mitgliedsstaaten gehalten. Vor dem Parlament beharrt er auf einen baldigen Eintritt seines Landes in die europäische Union.

Sowohl Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen als auch Ratspräsident Charles Michel hatten ein beschleunigtes Aufnahmeverfahren der Ukraine bis zum Jahr 2024 abgelehnt. In seiner Rede sagte Selenskij: „Uns verbindet eine gemeinsame europäische Geschichte. Dies ist die Vision, die uns ermutigt hat, stark zu bleiben. Der europäischen Union beizutreten wäre für uns ein Weg, um nach Hause zurückzukehren.“ Bereits Anfang März 2022 warb der ukrainische Präsident in einer emotionalen Videoansprache an das europäische Parlament für eine baldige Aufnahme seines Landes in die Staatengemeinschaft.

Selenskij bedankt sich bei allen Europäern

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine dauert nun schon mehr als ein Jahr. Zur Invasion des Nachbarlandes sagte Selenskij: „Russland ist die größte anti-europäische Kraft der modernen Welt.“ Zudem bedankte sich der ukrainische Staatschef bei der EU und allen Europäern für die Unterstützung im Kampf gegen die russischen Invasoren. Geplant ist auch ein Treffen mit den Staats- und Regierungschefs der EU in Brüssel.

Scholz sprach von Mut, Tapferkeit und Ausdauer

Zuvor hatte sich Selenskij bereits in London mit dem britischen Premier Rishi Sunak getroffen und hat in Paris mit dem französischen Staatschef Emmanuel Macron sowie dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz gesprochen. Letzterer schrieb nach dem Treffen auf Twitter: „Die Ukraine wehrt sich heldenhaft – mit Mut, Tapferkeit und Ausdauer – gegen die brutale russische Aggression. Gemeinsam mit @EmmanuelMacron habe ich heute @ZelenskyyUa in Paris persönlich versichert: Wir stehen eng an der Seite der Ukraine – solange wie nötig. #SlavaUkraini“

Parlamentspräsidenten Roberta Metsola unterstützt die Forderungen der Ukraine nach mehr Kampfjets sowie Raketen mit größerer Reichweite und schwereren Waffen. Zudem würdigte sie die Opfer, die die Ukraine für Europa bringt. „Die Ukrainer sind Europäer, ihre Zukunft liegt in der Europäischen Union.“

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Bild: President.gov.ua, Olaf Scholz Volodymyr Zelenskyy 2022-02-14 59, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)

Magdalena Schwaiger

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