Ukraine-Konflikt

Selenskyj kritisiert Bundesregierung: „Wenn ihr ‚Leopard‘-Panzer geben könnt, dann gebt sie“

Der ukrainische Präsident Selenskyj hat die Bundesregierung für ihr zurückhaltendes Verhalten bezüglich der Kampfpanzer-Frage scharf kritisiert.

In einem Interview mit der ARD äußert der ukrainische Präsident sein Unverständnis gegenüber der deutschen Regierung und der Frage, ob Deutschland Kampfpanzer an die Ukraine liefern wird. „Ihr seid doch erwachsene Leute. Sie können gerne noch sechs Monate lang so reden, aber bei uns sterben Menschen – jeden Tag“, so Selenskyj laut einem Bericht der Tagesschau. „Wenn ihr ‚Leopard‘-Panzer habt, dann gebt sie uns. Es ist ja nicht so, dass wir angreifen, falls sich da jemand Sorgen macht. Diese ‚Leoparden‘ werden nicht durch Russland fahren. Wir verteidigen uns.“ Laut Selenskyj sei die Entscheidung für oder gegen die Lieferung von „Leopard“-Panzern eine politische: „Und wenn es in einer Frage keinen politischen Willen gibt, dann muss man nicht nach Vorwänden suchen. Dann sagt man: Nein! Man muss nicht sagen, dass irgendetwas oder irgendwer noch nicht bereit ist“, betonte der ukrainische Präsident.

Scholz unter Druck

Der internationale Druck auf Bundeskanzler Scholz hat sich in den vergangenen Wochen verstärkt. Von den osteuropäischen Staaten hieß es, dass Deutschland wenigstens die Lieferungen von „Leopard“-Panzern anderer Länder an die Ukraine genehmigen soll. Deutsche Bestimmungen geben vor, dass Deutschland die Lieferung deutscher Waffensysteme genehmigen muss, selbst wenn ein anderes Land diese exportieren möchte, berichtet die Tagesschau.

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Bild: President.gov.ua, Зустріч Президента України з Федеральним канцлером Австрії 44 (cropped), CC BY 4.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)

Vincent Steinmüller

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